
«Das kleine Glück schätzen»
Ein Gespräch mit Bettina Ugolini, Sara Satir und Daniela Lager
Bettina Ugolini, Expertin im Altersbereich und Sara Satir, betreuende Angehörige, tauschen sich mit der Moderatorin Daniela Lager über die Situation der betreuenden Angehörigen aus. Sie sprechen über den Mut, den es oftmals braucht, sich Hilfe zu holen, um nicht selber zu erkranken. «Die Liebe hat mich an meine Grenzen gebracht», sagt Sara Satir. Die Gesprächsteilnehmerinnen sind sich einig: Hilfe annehmen ist eine Stärke und Unterstützung im Betreuungsalltag darf ohne schlechtes Gewissen in Anspruch genommen werden. Gerade auch um den Blick für die schönen Momente, die im Austausch mit der betreuten Person entstehen, nicht zu verlieren.

Unbestritten ist: Pflegen und betreuen kann nur, wer sich selber Sorge trägt.
Ein Projekt der Gesundheitsförderung Kanton Zürich und den kantonalen Non-Profit-Organisationen Entlastungsdienst Schweiz, Pro Senectute, Alzheimer, Schweizerisches Rotes Kreuz, Spitex Verband und Pro Infirmis.
Ein gutes Alter für alle ermöglichen
Die Tagung «Gutes Alter für alle – eine öffentliche Aufgabe?» vom 29. Oktober 2021 zeigte vor allem eines: Die Schweiz muss jetzt handeln, um den Menschen ein Alter in Würde zu ermöglichen.
«Gute Betreuung heisst, sich Zeit nehmen», sagte Prof. Dr. Carlo Knöpfel an der Tagung. Doch an dieser Zeit fehlt es, weil die Finanzierung fehlt. Die Tagung des Entlastungsdienstes Schweiz und dem Netzwerk Gutes Alter lieferte Analysen, Ideen und Lösungsansätze.
DANKE für rund 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit
Insgesamt rund 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit werden jährlich für die Betreuung und Pflege von nahestehenden Personen geleistet. Es ist klar: Ohne betreuende Angehörige wäre vieles undenkbar – in der Familie ebenso wie in der Gesellschaft. Darum standen am 30. Oktober, dem Tag für pflegende und betreuende Angehörige, die Menschen im Fokus, die all dies möglich machen.
Der Entlastungsdienst Schweiz und weitere Organisationen wollen damit die Anerkennung für die Leistung betreuender Angehöriger fördern.
Fokusthema 2021
Der Entlastungsdienst Schweiz fordert, dass Betreuung in der Schweiz so finanziert wird, dass sie für alle zugänglich ist.

Im Laufe unserer Existenz – von der Geburt bis zum Tod – benötigen wir immer wieder Unterstützung, Betreuung und vielfach auch Pflege. Diese Unterstützung leistet zu einem sehr grossen Teil in der Schweiz das persönliche Umfeld betroffener Menschen. Wer Entlastung braucht, muss diese selber bezahlen. Doch viele können sich Betreuung – insbesondere zuhause, wo die meisten Menschen so lange wie möglich leben wollen – nicht leisten.
Am Tag für pflegende und betreuende Angehörige vom 30. Oktober 2021 steht darum das Thema bezahlbare Betreuung im Mittelpunkt.